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Böblingen

Philipp Genkinger

- Geboren in Ebingen, „Stadt- und Amtsschreiber“ in Böblingen

Am 16. Juli 2003 wurde in Böblingen das neue Buch zur Stadtgeschichte vorgestellt unter dem Titel: „Vom Mammutzahn zum Mikrochip“. Das repräsentative, 488 Seiten umfassende wissenschaftliche Werk erschien in der Schriftenreihe „Gemeinde im Wandel“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen. Als Herausgeber traten Prof. Sönke Lorenz, Tübingen, und Dr. Günter Scholz, Böblingen, auf.

Mit drei Beiträgen war auch die in Balingen-Frommern wohnhafte, in Ebingen geborene Kunsthistorikerin und Historikerin Dr. Ingrid Helber geb. Wolf beteiligt. Neben der „Fabrikarchitektur Böblingens“ bearbeitete sie eines ihrer Lieblingsthemen die „Kunst- und Kulturdenkmale“. Zahlreiche farbige Abbildungen des Bandes stammen ebenfalls aus dem Fotoapparat der Wissenschaftlerin.

Neben Arbeiten des Künstlers Helmuth Uhrig in Böblingen, dessen Kunstsammlung Helber auf Kloster Kirchberg bei Sulz betreut, entdeckte sie während der Recherchen auch interessante Beziehungen zu Ebingen.

In Helbers drittem Beitrag zur „Amtsstadt Böblingen“ werden auch die „Stadt- und Amtsschreiber“ behandelt. Diese waren im Gegensatz zum „Stadtschreiber“ für die Angelegenheiten des Amtes, heute könnte man sagen des Landkreises, zuständig. Die Amtsschreiber erfüllten neben der freiwilligen Gerichtsbarkeit, wie der Anfertigung der Inventur- und Teilungsakten, Aufgaben als Schrift- und Rechnungsführer sowie Protokollanten bei den Versammlungen aller Amtsorte.

In Böblingen wirkte als „Stadt- und Amtsschreiber“ von 1604 bis 1626 Philipp Genkinger. Er war der Sohn des Ebinger Lateinlehrers Magister Stefan Genkinger. Seine Wurzel lagen in Ebingen, wo die Familie Genkinger im 16. Jahrhundert einen langjährigen Schultheißen als württembergischen Verwaltungsbeamten stellte.

Von größerem Interesse ist Philipp Genkinger vor allem wegen eines herausragenden Denkmals, das zu seiner Erinnerung in der Kirche von Aidlingen bei Böblingen errichtet wurde. Das steinerne Renaissance-Epitaph im Chor des Gotteshauses ist aufwendig gearbeitet und mit zeittypischem Rollwerk versehen.

Nachdem Genkingers Frau und Kind gestorben waren, floh er aus der engen Stadt Böblingen aufs Land und suchte dort gute Luft. Aber er starb dennoch im Oktober 1626 an der Pest.

Ein Auszug des Epitaphs lautet:

...ABER BALD ZUE DER FRIST, ER PESTE GSTORBEN IST,

ALS ER AMPTSHREIBER WAR, BEY ZWEINZIG VND DREY JAHR,

WOL BERHÜMT INS GESAMPT, IN DEM BÖBLINGER AMPT.....

Das Epitaph ist in der neuen Stadtgeschichte abgebildet!

 

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